Der Einfluss von Sport auf das Gehirn

Fitness – 23. Mai 2022
Wieder fit werden - Sport für Körper und Kopf

„Geh’ einmal eine Runde raus und lauf um den Block “: Diesen Ratschlag hörte ich in meiner Kindheit oft. Und zwar immer genau dann, wenn ich beispielsweise bei den Schulaufgaben nicht weiter wusste oder mich über etwas aufregte. Glücklicherweise half mir Bewegung immer wieder, um zur Ruhe zu kommen, wieder einen klaren Kopf zu kriegen und einen neuen Blickwinkel auf meine Situation zu gewinnen. Und wer kennt es nicht, dass die scheinbar unerklärbare Lösung beim Spaziergang oder beim Radfahren durch die Natur wie Schuppen von den Augen fällt? Oder wir auf die zündende Idee kommen, auf die wir schon so lange warten?

Inhaltsverzeichnis

Warum ist Sport gut für das Gehirn?

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Sport hat einen positiven Einfluss auf unser Gehirn. Bewegung und die Arbeit des Gehirns stehen in einer Synergie, also in einem zusammenhängenden System, das sich beeinflusst. Sobald wir eine sportliche Aktivität beginnen, starten viele biologische Prozesse in unserem Körper. Der Stoffwechsel wird angekurbelt, unsere Muskeln wachsen. Und auch eben unser Gehirn profitiert von der Bewegung. Es findet eine verstärkte Durchblutung des Gehirns statt, was so für eine bessere Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff und biochemischen Substanzen sorgt. Das Resümee ist: Wir werden leistungsfähiger. Dabei müssen wir keinen Leistungssport betreiben. Laut einer Studie des Neurologen Tobias Schmidt-Wilke, Bochum steigert sich schon beim Spazierengehen die Durchblutung des Gehirns um ein Fünftel, bei mittlerer Belastung sogar bereits um 30 Prozent.[1]

Welche Auswirkungen hat Sport auf das Gehirn?

Paar spaziert auf einem Wanderweg durch das Sauerland und genießt das schöne Sommerwetter

Eine Steigerung der Durchblutung der Leistungsfähigkeit klingt super, aber warum lösen sich nach dem Sport oder bei Bewegung an der frischen Luft Denkblockaden? Treiben wir Sport, rücken unsere logische Denkfähigkeit und Planungsfähigkeit in den Hintergrund. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass wir bei intensiver, sportlicher Aktivität nicht in der Lage sind, komplizierte Aufgaben oder Rätsel zu lösen. Bewegung ist ein komplexer Vorgang und bedeutet eine große Leistung für das Gehirn. Die nötige Energie wird auch aus den Gehirnarealen abgezogen, die für logisches Denken zuständig sind.

Daher macht es Sinn, bei komplizierten Aufgaben sich vom Schreibtisch zu lösen, die Sportschuhe zuschnüren und eine Runde laufen gehen. Denn dann wenden wir unsere ganze Hirnleistung für das Laufen auf und fahren das für das logische Denken zuständige Hirnareal quasi herunter. In der Forschung spricht man von einem Restart, ähnlich dem eines Computers. Der Effekt ist, dass wir unseren Kopf von alten Denkmustern befreien und uns im Anschluss besser konzentrieren können. Zudem bauen sportliche Betätigungen Stress ab. So kehren wir nach einer Runde Sport nicht nur leistungsfähiger, sondern auch entspannter zum Schreibtisch zurück.

Tipp: Auch bei sehr stark gestressten Menschen, die sich eigentlich keine Zeit für Sport nehmen möchten und zunächst nur widerwillig nachgehen, wirkt Sport entspannend. Durch die effektive Bewegung bleibt dem Gehirn nicht genügend Energie, um weiter zu grübeln. Stress und Hektik werden so für die Zeit des Sports zwangsläufig ausgeblendet.

Kann Sport das Gehirn verändern?

Prinzipiell kann Sport das Gehirn verändern und zum Teil formen. Insbesondere bei Kindern ist dies bekannt. Bewegung gilt in der Kindheit als Bedürfnis des Gehirns, wenn es wächst. So wird der Transport von Botenstoffe und Sauerstoff aktiviert, um das Wachstum zu unterstützen. Auch bei Erwachsenen können Veränderungen der Hirnstruktur durch regelmäßigen Sport über einen längeren Zeitraum auftreten. Sport begünstigt die Bildung neuer Synapsen und festigt bestehende Gehirnstrukturen, und zwar nicht nur für die für den Sport zuständigen. Ebenso profitiert der Hippocampus von regelmäßigem Sport. Er ist zuständig für unsere Gedächtnisleistung, für die Verarbeitung von Emotionen und gilt als Schnittstelle von Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis.

Sport im Wellnesshotel

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Bei all diesen positiven Effekten ist es kein Wunder, dass Bewegung eine der Säulen des Lebensstils Wellness ist und für ein gesundes Selbstbild unabdingbar ist. Ob Wandern oder Radfahren, Fitnesskurse wie Zumba oder doch erfrischende Aqua Fitness: Bewegung hat jedoch nicht nur positiven Auswirkungen auf unser Gehirn und Stressempfinden. Es sorgt zudem für ein gutes Körperempfinden und schüttet jede Menge Glückshormone aus. Wer kennt nicht das angenehme Erschöpfungsgefühl nach einer sportlichen Tätigkeit?

Mareike
Mareike ist gerne unterwegs, meist guter Laune und immer auf der Suche nach neuen Eindrücken. Daher hat das Thema Lifestyle für sie einen besonderen Wert, da es immer und überall noch viel zu entdecken und kennenzulernen gibt. Gerne genießt sie auch das Leben mit Fre…

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