Die faszinierende Kraft unserer Atmung

Lifestyle – 11. April 2024
Außer Atem...

Die faszinierende Kraft unserer Atmung beeinflusst nachhaltig unsere Gesundheit und unser emotionales Wohlbefinden. Bewusstes Ein- und Ausatmen kann unser Leben tiefgreifend bereichern.

Inhaltsverzeichnis

Da ist noch Luft nach oben

Sorgen schnüren uns die Luft ab, Angst lässt uns schnell und flach atmen, bei großer Anstrengung fangen wir an zu keuchen und löst sich die Anspannung, stoßen wir einen Seufzer der Erleichterung aus: Unsere Atmung reagiert auf unsere Emotionen und doch können wir sie bewusst steuern. Das unterscheidet sie von allen anderen vegetativen Funktionen. Wir können dem Herzen nicht befehlen langsamer zu schlagen. Wir können unseren Magen nicht auffordern die Verdauung zu unterbrechen. Aber wir können ganz bewusst langsamer oder schneller atmen.

Mal kurz Luft holen

Mal kurz Luft holen...

Um die tiefgreifende Wirkung der Atmung auf unser gesamtes Wohlbefinden zu verstehen, ist es wichtig, ihre grundlegende Funktion genauer zu betrachten. Im Laufe eines Tages führen wir etwa 20.000 Atembewegungen aus. Bei jedem Atemzug gelangt ungefähr ein halber Liter Luft in die Lunge, was bedeutet, dass wir täglich mindestens 10.000 Liter frische Luft einatmen und die gleiche Menge als eine Art Abgas wieder ausatmen. Dieser Gasaustausch beim Ein- und Ausatmen ist überlebenswichtig, denn ohne Sauerstoff kann der Körper seinen Stoffwechsel nur ein paar Minuten lang aufrechterhalten.

Das gehört dazu wie die Luft zum Atmen

Außer Atem...

Im Alltag achten wir kaum auf unseren Atem. Wirklich bewusst nehmen wir ihn lediglich beim Sport wahr, wenn wir «außer Atem» geraten und nach Luft ringen, wenn wir vor einem wichtigen Termin zur Beruhigung kurz «tief durchatmen»oder uns vor Aufregung der «Atem stockt». Kaum aber einer weiß, welchen Einfluss die richtige Atmung auf unsere Gesundheit hat. Dabei könnte ein gesteigertes Bewusstsein nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Emotionen positive Auswirkungen haben. Viele Menschen spüren intuitiv, dass ein entschleunigter Atem Körper und Geist beruhigen kann. Schließlich sind Atem und Herzfunktion eng miteinander verbunden.

Falsch-Atmer

Kraft der Atmung

In unserem stressigen Alltag bedienen wir uns viel zu oft einer schnellen und flachen Brustatmung, die uns definitiv nicht guttut. Studien zeigen, dass 60 bis 80 Prozent aller Menschen viel kürzer und flacher atmen, als es eigentlich für sie gut wäre. Sie atmen falsch. Das heißt: ohne das ganze Atmungsorgan zu gebrauchen. Dazu gehören neben der Lunge auch das Zwerchfell und der Bauch. Flaches, falsches Atmen kann den Körper schleichend mit schädlichem Kohlendioxid vergiften. Dieser Zustand setzt uns kontinuierlich unter Stress und wirkt sich unter Umständen negativ auf Blutdruck und Herzgesundheit aus. Doch die Folgen beschränken sich nicht nur auf das Herz-Kreislauf-System. Eine eingeschränkte Atmung kann auch muskuläre Verspannungen im Oberkörper verstärken, zu Müdigkeit führen und die Konzentration beeinträchtigen.

Einen langen Atem haben: Mit der 4-7-11 Methode

Da ist noch Luft nach oben...

Die 4-7-11-Methode ist eine Atemtechnik, die von Dr. med. Thomas Loew, Professor für Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Regensburg, entwickelt wurde. Diese Methode sorgt dafür, dass wir einen Augenblick innehalten, um bewusst zu atmen. Sie fördert eine kurzzeitige Entschleunigung und sendet dem Körper das Signal, sich sicher zu fühlen und zu entspannen. Der Vorteil der 4-7-11-Methode ist, dass man die Übung einfach in den Alltag integrieren kann. Bevor du mit der bewussten Atmung beginnst, finde eine entspannte Haltung, sei es im Stehen oder in einer aufrechten Sitzposition. Atme über vier Sekunden tief ein und lass dir für die Ausatmung sieben Sekunden Zeit. Du kannst dafür ganz einfach beim Einatmen bis vier und beim Ausatmen bis sieben zählen. Konzentriere dich beim Atmen auf den Luftstrom, wie er durch die Nasenflügel in deinen Körper strömt, die Lungen mit Sauerstoff füllt und anschließend wieder durch die Nase hinaus entweicht. Wiederhole die 4-7-Atmung für elf Minuten.

Die Jahrtausende alte Tradition für Körper und Geist

Yoga und Atemübungen gehen Hand in Hand...

Yoga und Atemübungen gehen Hand in Hand und bilden eine Jahrtausende alte Tradition. Die bewusste Steuerung des Atems, auch bekannt als Pranayama, ist ein zentraler Bestandteil des Yoga und spielt eine entscheidende Rolle für körperliche, geistige und spirituelle Entfaltung. Durch gezielte Atemübungen lernenYogis, ihre Atmung zu vertiefen, zu verlangsamen und zu kontrollieren. Dies wirkt sich positiv auf Stressabbau, Entspannung und die Steigerung der Energie aus. Atemübungen im Yoga können auch dazu beitragen, den Geist zu beruhigen, die Konzentration zu erhöhen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. In Kombination mit den körperlichen Asanas schaffen Yoga und Atemübungen eine ganzheitliche Erfahrung, die Körper und Geist in Einklang bringt und zu innerer Balance führt. Egal, ob Anfänger oder erfahrener Yogi, das Erkunden der Atemarbeit im Yoga kann tiefgreifende Effekte auf das persönliche Wachstum und die Gesundheit haben.

Alexandra Fehlberg

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